Engagement und Projekte

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Kapitel "Engagement und Projekte"

 


Ubomi

„Sich ernsthaft um andere zu sorgen, sowohl im privaten wie öffentlichen Leben, würde uns der Welt, nach der wir uns so sehnen, sehr viel näherbringen.“  Nelson Mandela

Nelson Mandela – Freiheitskämpfer, Vater der Nation, erster demokratisch gewählter Präsident Südafrikas. Ein Mann, der trotz 27 Jahren politischer Gefangenschaft nicht aufgegeben hat, an eine bessere Welt zu glauben und der Millionen von Menschen bis heute inspiriert. Diese Inspiration strahlt in die Ubomi-Häuser hinein. Häuser, die für Straßenkinder in den Brennpunkten der Townships in Kapstadt eröffnet wurden. Sichere Inseln in einem oft bedrohlichen Umfeld. Hier bekommen die Kinder etwas zu essen, erfahren Fürsorge und Liebe, können sich und ihre Talente entwickeln und lernen, ihr Leben und ihre Zukunft in die Hand zu nehmen.

Die Situation der Kinder in den Townships

Ungleich verteilte Chancen führen zu Arbeits- und Perspektivlosigkeit – mit allen Konsequenzen. Am meisten leiden darunter die Kinder. Sie werden vernachlässigt, bekommen häufig nichts zu essen und sind oft ganz allein auf sich gestellt. Sie verbringen ihre Zeit auf der Straße und sind dort vielen Gefahren ausgesetzt. Bewaffnete Jugendliche sind keine Seltenheit auf der Straße. Aufgrund von Armut, Chancenlosigkeit und infolge der Apartheid hat das Leben nicht selten einen geringen Stellenwert.

Die Pandemie verschärft die Situation und verdeutlicht die Ungleichheit. Sehr viele Menschen gehören im Township zu den Tagelöhnern und halten sich und ihre Familien damit am Leben. Diese stehen nun alle ohne Arbeit da und haben kein Geld mehr, um ihre Familien zu ernähren.  Es gibt keine Regelungen, die sie vor einem sofortigen, hundertprozentigen Einkommensverlust bewahren könnten. Die Hungersnot wird stetig größer. Leben auf der Straße wird zum Überlebenskampf. Kinder, die – meist aufgrund schlimmer Schicksalsschläge – aus den Gemeinschaften fallen, gehen verloren. Sie werden nicht mehr gut versorgt oder sie suchen sich neuen Halt – manchmal leider auch bei kriminellen Vereinigungen oder in schädlichen Abhängigkeitsverhältnissen.

Das Projekt Ubomi – und was es bewirkt

Ubomi ist Xhosa und bedeutet „Leben“. Dieses Wort ist ein sehr positives und hoffnungsfrohes Wort für Leben. Mit Ubomi bekommen die Kinder die Chance auf ein (Über-) Leben! Die Ubomi-Häuser sind in den Brennpunkten der Townships überlebenswichtig und nicht mehr wegzudenken. Hier mangelt es sehr vielen Kindern ganz besonders an elementaren Dingen wie Essen, Schlafplätzen, gesundheitlicher Versorgung und Bildung.

Ubomi will hier unbedingt Abhilfe schaffen. Mit Partner*innen und Mitarbeiter*innen vor Ort schafft Ubomi Angebote für die Kinder, die es am nötigsten brauchen – warmes und gesundes Essen sowie Bildungs- und Entwicklungsangebote, die sie fördern und stärken. Dazu zählen zum Beispiel auch Tanz, Sport, Musik und Life Skills. Diese Angebote helfen den Kindern, ihre kreativen Fähigkeiten und den fairen, unterstützenden Umgang miteinander auszubilden. Hier geht es um Individualität, die Stärkung des Selbstwertgefühls sowie Leichtigkeit und Spaß im Alltag.

Ganz besonders wichtig ist es, die Kinder fit für die Zukunft zu machen. Aus diesem Grund werden die Kinder in den Häusern in den wichtigsten Fächer wie zum Beispiel Mathematik und Englisch selbst unterrichtet. Hier erleben die Kinder, das Lernen Spaß macht, und sie ihren Traum von der eigenen Zukunft entwickeln und verwirklichen können. Weit mehr als hundert Kindern und Jugendlichen geben die Ubomi-Häusern inzwischen einen sicheren und schönen Ort, in dem der Zusammenhalt wächst und aus Gemeinschaft Perspektive entsteht. Wo sie familiäre Wärme und Lebensfreude erfahren. Wo sie sich und ihre Talente entwickeln können. Wo Leben im Zentrum steht. Ein Leben ohne Ubomi wäre für diese Kinder nicht denkbar.

Vier Häuser konnten mithilfe von Spenden bereits in den Townships errichtet werden. In Khayelitsha in der Site C, einem Brennpunkt mit vielen Straßenkindern und hoher Jugendkriminalität, eröffnete im Januar 2017 das erste Ubomi-Haus. Ein Jahr später kam die zweite Ubomi-Einrichtung im benachbarten Township Gugulethu hinzu. Durch den Bau des dritten und vierten Hauses haben nun etwa 130 Kinder, in der Regel zwischen fünf und 15 Jahre alt, einen Zufluchtsort, in dem sie familiäre Wärme erleben und ihre Fähigkeiten entdecken können. Auch die Jugendlichen haben inzwischen ein eigenes Haus und werden eingebunden. Mit Hilfe von Partnerorganisationen werden sie zu Helfern ausgebildet und von der Straße in die Verantwortung geholt.

Derzeit machen zum Beispiel einige Jugendliche eine Fortbildung im Bereich Upcycling: „Wie kann ich aus Müll Spielzeug herstellen“, andere erhalten eine Fortbildung im Bereich „Skills4Life“. Auch das Thema Ausbildung spielt im Ubomi-Jugendhaus neben den schulischen Angeboten eine zentrale Rolle.

Die Jugendherbergen im Nordwesten sind Hauptpartner des Projektes

Die Jugendherbergen im Nordwesten sind Hauptpartner des Projektes. Viele Mitarbeiter*innen des Unternehmens engagieren sich regelmäßig für Ubomi. So gab es zum Beispiel 2020 viele Wohnzimmerkonzerte zugunsten von Ubomi. Jedes Konzert war exklusiv und alles was „im Hut“ gelandet ist, kam den Ubomi-Kindern zugute. Viele der Konzerte kamen aus den eigenen Reihen der Jugendherbergen und haben neben den hilfreichen Spenden auch ein tolles Gemeinschaftserleben mit sich gebracht.

Auch beim „run2southafrica4southarica“ haben sich viele engagiert, damit das Projekt in der schwierigen Zeit der Pandemie Aufmerksamkeit und Spenden erhielt. Vom 3. bis zum 17. Mai starteten 250 Teilnehmer zu Fuß oder auf dem Rad zum virtuellen Sportereignis. Die Distanz konnten die Freiwilligen selbst festlegen. Für jeden bewältigten Kilometer jeweils gab ein privater Sponsor eine kleine Summe an den gemeinnützigen Verein. Den Kilometerstand dokumentieren die Sportler dabei mit einer Tracking-App.

„Solche Gemeinschaftserlebnisse bilden einen der Eckpfeiler der Vereinsphilosophie. Die Jugendherbergen im Nordwesten unterstützen diese Aktionen und helfen, dass das Projekt in Deutschland gemeinschaftlich gelebt und vorangebracht wird. In Kapstadt sorgen die Jugendherbergen im Nordwesten damit dafür, dass mehr Kinder die Chance auf ein Leben erhalten und ihren Platz im Ubomi-Haus finden.

Ubomi ist für jede Unterstützung sehr dankbar.

Spenden können Sie unter: www.ubomi.net/spenden
 

OLB MUSIK-CAMP Soundwerkstatt

Musik machen mit Profis in der Talentschmiede „OLB MUSIK-CAMP Soundwerkstatt“: Aus dem OLB MUSIK-CAMP sind seit 2019 Kinder und Jugendfreizeiten geworden.

Leider mussten alle geplanten Termine für das Jahr 2020 Corona-bedingt abgesagt und ins Jahr 2021 verschoben werden. Jetzt heißt es im Sommer und Herbst 2021: Musik machen mit richtigen Musikern! Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren üben mit erfahrenen Musikern in Band-Workshops (Rock/Pop), Songwriting und Composing, Filmmusik – etwa für YouTube-Videos – und Recording im Soundtruck, einem mobilen Tonstudio. Hier gibt es dann wieder viele wertvolle Tipps, wie man sich musikalisch weiterentwickeln kann. Und an einem der Workshop-Tage wird Dennis Poschwatta als musikalischer Pate mit dabei!
 

Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer*innen während dieser sechs Tage ein spannendes Rahmenprogramm mit DJH-Teamern. Es gibt Besuche im Kletterpark oder Schwimmbad, Stadtrallyes und Trendsport, Disco, Kino und mehr! Es gibt viele Gelegenheiten, die anderen Teilnehmer*innen näher kennenzulernen und gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.
 

Dank der Unterstützung der Oldenburgischen Landesbank (OLB) als Hauptpartner, kann das Projekt jetzt bereits im achten Jahr fortgesetzt werden. Es gibt drei Termine in den niedersächsischen Sommer- und Herbstferien in den Jugendherbergen Osnabrück, Jever und Damme für jeweils dreißig Kinder und Jugendliche.