Jahresbericht 2019

Deutsches Jugendherbergswerk
Landesverband Unterweser-Ems e.V.
Die JugendHerbergen gemeinnützige GmbH

 

Vorwort


Gute Übernachtungszahlen und Wirtschaftsergebnisse. Wir haben wichtige Meilensteine erreicht: Die neue Jugendherberge in Oldenburg erfüllt alle Erwartungen, die Jugendherberge Borkum ist nun im eigenen Besitz. Viele neue pädagogische Programme und Klassenfahrten als Herzstück unserer Jugendherbergen sind entstanden. Das war das Jahr 2019 in aller Kürze.

Dieses Vorwort ist im September 2020 geschrieben. In nur wenigen Monaten hat sich die Situation unseres gemeinnützigen Unternehmens durch die Corona-Pandemie massiv verändert. Noch Mitte Februar haben wir ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 erwartet, der Forecast unserer Übernachtungen war großartig. Unsere strategischen Segel schienen gut in den Wind gestellt zu sein.

Seit März 2020 dann das Arbeiten im Krisenmodus: Durch die Schließung unserer Jugendherbergen sind unsere Einnahmen ab Mitte März bis Ende Mai quasi über Nacht auf null gesunken. Hinzu kam die Untersagung von Klassenfahrten und massive Stornierungen in allen Gästegruppen für das gesamte Jahr 2020.

Nahezu täglich neue Entwicklungen auf die wir reagieren müssen: Neue An- und Verordnungen des Bundes, des Landes und der Gesundheitsämter. Was geht, was geht coronabedingt nicht? Der Betrieb der Jugendherbergen musste oftmals innerhalb von Tagen umstrukturiert werden. Innerhalb weniger Wochen hat sich das Unternehmen auf digitale Kommunikation eingestellt, neue Liquiditätsplanungen aufgestellt und neue Budgets u.v.m..

Trotz sofort eingeleiteter Gegenmaßnahmen wie Kurzarbeit für alle unsere Beschäftigten und Investitionsstopps schmolz unsere Liquidität rapide ab – als gemeinnütziges Unternehmen dürfen wir ja keine nennenswerten Rücklagen bilden.

Im 111. Jahr des Bestehens der Jugendherbergen befanden wir uns plötzlich in einer existenzbedrohenden Krise.

Diese ist jetzt – Anfang September 2020 – noch nicht überstanden. Dennoch können wir etwas optimistischer in die Zukunft sehen, auch wenn wir den Normalbetrieb erst frühestens im März 2021 wieder erreichen werden. Denn: der Bund und das Land Niedersachsen haben Unterstützungshilfen für Jugendherbergen zugesagt, die unsere Einnahmeverluste abfedern werden, wobei die Höhe der Unterstützung noch unklar ist.

Wir sind aufgrund der erfolgreichen letzten Jahre wirtschaftlich gesund in die Krise gestartet. Wir setzen nun alles daran, möglichst alle Arbeitsplätze und alle unsere Jugendherbergen zu erhalten.

Bei allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen möchten wir uns sehr herzlich bedanken: Für das Jahr 2019 und für das enorme Engagement und Vertrauen in diesem schwierigsten Jahr in unserer Unternehmensgeschichte.

Auch unseren Geschäftspartnern danken wir für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und hoffen, dass auch sie diese Krise gut meistern.

Grundsätzlich sind wir überzeugt davon, dass die Jugendherbergen in Deutschland während und nach der Corona-Pandemie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten werden.

Ein Beispiel: Mit finanzieller Unterstützung des Kultusministeriums haben die niedersächsischen Jugendherbergen innerhalb von 14 Tagen ein Angebot von Ferienfreizeiten für durch die Corona-Pandemie benachteiligte Kinder- und Jugendliche entwickelt, an dem zum jetzigen Zeitpunkt bereits rund 1.000 teilgenommen haben. Die sehr positiven Rückmeldungen sprechen für sich.

 

Dirk Hoffmann
Vorstandsvorsitzender und
Aufsichtsratsvorsitzender

Thorsten Richter
Geschäftsführung